Entwürdigende Ehre - Zur Situation der Lehrbeauftragten an der Universität München und anderswo
(erschienen in: DDS. Die Demokratische Schule: „Prekäre Verhältnisse“. Zeitschrift der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Landesverband Bayern. 10/06: 3-4 http://www.bayern.gew.de/home.htm - Ganzer Artikel als PDF)
Im vergangenen Sommersemester haben die Lehrbeauf-
tragten am Institut für Ethnologie und Afrikanistik der
Universität München ihre Lehraufträge aus Protest gegen
ihre Vergütung nicht wahrgenommen. Im Wintersemester
2005/06 wurde 9 Euro pro Lehrstunde bezahlt, also bei 15
Doppelstunden 270 Euro für das gesamte Semester. Nicht
vergütet werden Vorbereitung, Referats- und Hausarbeiten-
betreuung, Korrekturen, die sich noch weit ins nächste Se-
mester hineinziehen, Fahrtkosten und Büromaterial. Eine
Umfrage unter Kolleginnen und Kollegen ergab einen fak-
tischen Stundenlohn von durchschnittlich zwei bis drei Euro
bei aufwendiger und qualifizierter Arbeit. Der Marktpreis
einer Forschungsstunde liegt nicht unter 150 Euro. Die ak-
tuelle Lehrauftrags- und -vergütungsvorschrift des Bayer-
ischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst
vom 08.06.2001 sieht pro Lehrstunde 21,00 Euro bis
höchstens 60,60 Euro vor, die allerdings mit Verweis auf
den Haushalt nicht ausgezahlt werden.
Nach einem einjährigen Diskussionsprozess und Gesprä-
chen mit Institutsvertretern, zuständigem Dekanat und
Universitätsleitung fiel im April kurz vor Semesterbeginn
eine einhellige Streikentscheidung. Mit öffentlichen Veran-
staltungen machten die Studierenden im Mai und die Lehr-
beauftragten im Juli in der Münchner Innenstadt auf sich
aufmerksam. Inzwischen setzt sich die Lehrbeauftragten-
Initiative an der Universität München aus Vertretern der
Philosophie, der Soziologie, der Ethnologie und der Politi-
schen Wissenschaft zusammen, letztere haben sich bereits
vor zwei Jahren zusammengetan, um neben einem Tafel-
stift wenigstens Zugang zum Kopierer zu bekommen.
Mehr gibt es hier als PDF
Im vergangenen Sommersemester haben die Lehrbeauf-
tragten am Institut für Ethnologie und Afrikanistik der
Universität München ihre Lehraufträge aus Protest gegen
ihre Vergütung nicht wahrgenommen. Im Wintersemester
2005/06 wurde 9 Euro pro Lehrstunde bezahlt, also bei 15
Doppelstunden 270 Euro für das gesamte Semester. Nicht
vergütet werden Vorbereitung, Referats- und Hausarbeiten-
betreuung, Korrekturen, die sich noch weit ins nächste Se-
mester hineinziehen, Fahrtkosten und Büromaterial. Eine
Umfrage unter Kolleginnen und Kollegen ergab einen fak-
tischen Stundenlohn von durchschnittlich zwei bis drei Euro
bei aufwendiger und qualifizierter Arbeit. Der Marktpreis
einer Forschungsstunde liegt nicht unter 150 Euro. Die ak-
tuelle Lehrauftrags- und -vergütungsvorschrift des Bayer-
ischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst
vom 08.06.2001 sieht pro Lehrstunde 21,00 Euro bis
höchstens 60,60 Euro vor, die allerdings mit Verweis auf
den Haushalt nicht ausgezahlt werden.
Nach einem einjährigen Diskussionsprozess und Gesprä-
chen mit Institutsvertretern, zuständigem Dekanat und
Universitätsleitung fiel im April kurz vor Semesterbeginn
eine einhellige Streikentscheidung. Mit öffentlichen Veran-
staltungen machten die Studierenden im Mai und die Lehr-
beauftragten im Juli in der Münchner Innenstadt auf sich
aufmerksam. Inzwischen setzt sich die Lehrbeauftragten-
Initiative an der Universität München aus Vertretern der
Philosophie, der Soziologie, der Ethnologie und der Politi-
schen Wissenschaft zusammen, letztere haben sich bereits
vor zwei Jahren zusammengetan, um neben einem Tafel-
stift wenigstens Zugang zum Kopierer zu bekommen.
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just be. - 15. Okt, 03:13